Es ist nicht nur wichtig, Internetinhalte für die verschiedensten Endgeräte und Bildschirmauflösungen zu optimieren, sondern sie auch für Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen zugänglich zu machen.
Sicherlich machen sich die wenigsten hierüber Gedanken, wenn sie nicht gerade selbst oder jemand im direkten Umfeld betroffen ist. Auch im Alter, wenn die Sehstärke so langsam nachlässt, ist man froh wenn einem das surfen im Internet so angenehm wie möglich gemacht wird.
Nach EU-Vorgaben sollen bis 2017 alle öffentlichen Internetauftritte (Verwaltung bis zur kommunalen Ebene, Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr, usw.), sowie auch Unternehmensauftritte barrierefrei umgesetzt werden.Grenzen Sie niemanden in Ihrer Zielgruppe aus und ergreifen Sie die Initiative! Nachfolgend finden Sie einige Vorgaben, welche bei der Umsetzung berücksichtigt werden sollen. Selbstverständlich erhalten Sie auch weitergehende Hilfestellungen.
Grundsätze der Zugänglingkeit
Das erzielen von Barrierefreiheit / Barrierearmut nach den WCAG 2.0 wurde in 4 Gruppen:
- Wahrnehmung
- Funktionalität
- Verständlichkeit
- Zuverlässigkeit
und 3 Stufen der Verfügbarkeit aufgeteilt:
- A - Kriterien müssen erfüllt sein
- AA - Kriterien die eingehalten werden sollten
- AAA - Kriterien erfüllt werden können
Wahrnehmung
Informationen und Elemente der Benutzeroberfläche müssen in einer zugänglichen Art und Weise für die Nutzer präsentiert werden.
- Alternativer Text für Nicht-Text-Elemente zum Beispiel ALT für Bilder
- Untertitel für Video / Audio festlegen
- Verwendung zusätzlicher Beschreibungselemente - z. B. sollten erforderliche Formularfelder in geeigneter Weise nicht nur mit Farbe, sondern Text z.B. über dem Feld markiert werden
- Das minimale Kontrast-Verhältnis sollte 4,5: 1 (zwischen Hintergrund und Textfarbe)
Funktionalität
Elemente der Benutzeroberfläche und die Navigation müssen funktional sein
- Auswahl von Inhalten und Steuerelementen über die Tastatur, damit die Seite ohne Maus bedient werden kann
- Keine blinkenden Elemente auf der Seite (kann Epilepsie verursachen)
- Direkter Zugang zu Seitenabschnitten, um wiederkehrende Inhalte überspringen zu können (zum Beispiel ein direkter Link zum Hauptmenü, Seiteninhalt, usw.)
- Sichtbarkeit der Auswahl (der Benutzer sollte zur jeder Zeit wissen, wo er sich befindet und welches Element gerade aktiv ist)
Verständlichkeit
Inhalt und Benutzeroberfläche müssen verständlich sein
- Auswahl von Elementen (Fokus) sollte nicht irreführend sein
- Begrenzung automatischer Weiterleitungen oder Versenden von Formularen
- Gut sichtbare Erkennbarkeit und Klarheit von Fehlermeldungen z.B. relevante Fehlermeldungen nach dem Absenden Formularen, etc.
- Möglichst einfache und verständliche Schreibweise
Zuverlässigkeit
- Der Inhalt muss ausreichend zuverlässig sein um durch viele verschiedene Benutzer und Unterstützungstechnologien richtig interpretiert werden zu können
- Korrektheit der HTML und CSS (im Falle von CSS ist es leider aufgrund von Browser-Hacks schwierig, jedoch sollte Code für die größte Zahl von Geräten implementiert werden)
Sie wollen Ihren Internetauftritt für verschiedene Endgeräte optimieren und auch barrierearm gestalten? Fragen Sie an!